Andy's Filmecke

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Standort: Frankenthal, Rheinland-Pfalz, Germany

Donnerstag, März 30, 2006

Neue Serie: Veronica Mars

Die 17-jährige Veronica Mars lebt zusammen mit ihrem Vater Keith in der kleinen Küstenstadt Neptune, einer Stadt in der die Kluft zwischen Arm und Reich kaum größer sein könnte. Einst war Veronica ein ganz normaler Teenager, sie ging auf Parties und Duncan Kane, der Sohn der mächtigsten Familie der Stadt, war ihr Freund. Doch seit Lilly, Duncans kleine Schwester und Veronicas beste Freundin, im Haus der Kanes ermordet aufgefunden wurde, änderte sich einiges im Leben der Familie Mars. Keith, damals der örtliche Sheriff, ermittelte gegen Lillys Vater, und verlor aufgrund dessen seinen Job. Duncan trennte sich von Veronica und zu allem Überfluss, verließ auch ihre Mutter ohne ein Wort des Abschieds die Familie. Ein Jahr später ist Veronica zur Einzelgängerin geworden, ihre ehemaligen Freunde ignorieren sie, was das harte Leben in Neptune und in ihrer Highschool nicht einfacher macht. Ihr Vater Keith wird zu ihrem wichtigsten Menschen. Er hat sich inzwischen als Privatdetektiv niedergelassen und Veronica unterstützt ihn auch bis tief in die Nacht bei seinen Ermittlungen. Nebenbei nimmt sie aber auch eigene Aufträge von ihren Mitschülern an, denn für einen Profi wie Veronica sind solche Highschool Probleme, wie zerschlitzte Autoreifen oder gefälschte Ausweise, eine gute Möglichkeit, das knappe Taschengeld aufzubessern und so hinter die fadenscheinige Fassade der Reichen und Mächtigen von Neptune zu blicken.

Die von Joel Silver („Matrix“, „Lethal Weapon“) produzierte Serie „Veronica Mars“ genießt in den Staaten längst Kultstatus und hat dort auch prominente Fans, wie Joss Whedon (Macher von „Buffy“ und „Firefly“), Stephen King oder auch Kevin Smith („Clerks“, „Dogma“), der vor kurzem eine kleine Rolle in der zweiten Staffel übernahm. Als ich den Tipp für diese Serie bekam, dachte ich auch zunächst, eine Detektivin in der Highschool – aus dem „TKKG“ und „Die drei ???“ Alter bin ich doch schon längst raus! Doch weit gefehlt – „Veronica Mars“ hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einer meiner Lieblingsserien entwickelt. Die Mischung aus Teenagerdrama und spannender Krimihandlung, dazu die nüchternen Kommentare von Veronica auf die Scheinwelt der High-Society von Neptune, die lustigen und tragischen Drehbücher von Rob Thomas („Dawson’s Creek“), der hippe Look, die Film Noir Atmosphäre und natürlich die hervorragenden Darsteller, vor allem die süße Kristin Bell in der Titelrolle, machen die Serie zu einem einzigartigen Erlebnis. Die Haupthandlung, der Mord an Lilly und das Verschwinden der Mutter, erstreckt sich dabei über die gesamte Staffel – also keine Folge verpassen!



Das ZDF zeigt nun ab dem 1. April, immer samstags um 14.15 Uhr, alle 22 Folgen der ersten Staffel. Für jemanden, der die Originalfassung kennt, ist die deutsche Stimme von Veronica zwar etwas gewöhnungsbedürftig, der Sprachwitz wird wohl ebenfalls in der deutschen Fassung zu wünschen übrig lassen und auch die Sendezeit ist für eine Serie, in der es Morde, Vergewaltigung, Drogen und Sex gibt, um einige Stunden zu früh veranschlagt, aber trotz allem wird – so hoffe ich – jeder soviel Freude an „Veronica Mars“ haben, wie ich!

Montag, März 20, 2006

Film Nr. 18: Die Wolke

Die Wolke
Deutschland 2006
Regie: Gregor Schnitzler
mit: Paula Kalenberg, Franz Dinda, Richy Müller
Kinostart: 16. März 2006
Inhalt:

Die 16-jährige Hannah ist ein ganz normaler Teenager. Sie lebt zusammen mit ihrer allein erziehenden Mutter Paula und ihrem kleinen Bruder Uli in dem kleinen Dorf Schlitz, in der Nähe von Bad Hersfeld. Sie genießt zusammen mit ihrer besten Freundin Meike unbeschwert das Leben. Auch mit der ersten Liebe scheint es endlich zu klappen. Obwohl sich auch Meike in den verschlossenen Elmar verguckt hat, hat der 18-jährige schon längst Gefallen an Hannah gefunden. Während einer Klassenarbeit schiebt er ihr einen Zettel herüber, sie solle in den Theaterraum kommen. Nun ist es endlich für die beiden Liebenden soweit – es folgt der erste Kuss. Doch dieser wird jäh von einer aufheulenden Alarmsirene unterbrochen. Der Lehrer meint zwar, es sei nur ein Probealarm, aber Elmar ist sich sicher, es ist ein ABC-Alarm! Kurze Zeit später ist es traurige Gewissheit – es hat einen Störfall in einem nahe gelegenen Kernkraftwerk gegeben und die radioaktive Wolke treibt auf Schlitz zu. Alles verfällt in Chaos und Panik, das noch junge Liebesglück wird auseinander gerissen. Wieder zu Hause angekommen, wird Hannah vom kleinen Uli freudestrahlend empfangen. Die Schule sei ausgefallen, dass findet er natürlich klasse. Doch seltsam sei, dass alle Nachbarn fluchtartig ihre Häuser verlassen. Paula ist an diesem Tag in Schweinfurt auf einer Tagung, an dem Ort, welcher als erstes von der Wolke heimgesucht wurde. Hannah muss schnell eine Entscheidung treffen: Wartet sie auf Elmar, der versprochen hatte, sie mit dem Auto abzuholen oder macht sie sich mit Uli alleine auf den Weg zum Bahnhof nach Bad Hersfeld, der Rettung verspricht. Nachdem sie Elmar nicht mehr erreichen kann, entschließt sie sich mit Uli auf dem Fahrrad nach Bad Hersfeld zu fahren. Von hier an beginnt für die junge Hannah eine Reise ins Ungewisse. Schließlich erwacht sie in einem Krankenhaus für Strahlungsopfer in Hamburg. 38 000 Menschen fielen der radioaktiven Wolke innerhalb weniger Minuten zum Opfer, auch Hannah hatte der saure Regen eingeholt, sie konnte nicht rechtzeitig entkommen. Langsam machen sich die ersten Symptome bemerkbar, ihr langes, blondes Haar fällt ihr büschelweise aus. Völlig am Boden zerstört und aufgrund ihrer Kontanimierung geschwächt, verbringt sie nun ihr Leben mit anderen Jugendlichen in diesem Sanatorium. Doch das Schicksal meint es gut mit ihr - eines Tages steht Elmar vor der Tür. Er selbst weiß noch nicht, dass auch er verseucht wurde. Doch durch ihre Liebe können Hannah und Elmar nun jede noch so aussichtslose Situation meistern, die Frage ist nur, für wie lange?

Kritik:

„Die Wolke“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Gudrun Pausewang aus dem Jahr 1987, der ein Jahr später mit dem deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde. Die damalige Familienministerin Rita Süßmuth überreichte den Preis, sehr zum Unwillen ihrer Partei, da „Die Wolke“ nicht die politische Haltung der Regierung, sondern die der Opposition einnahm. Die Katastrophe von Tschernobyl war damals der Auslöser für die Autorin, über eine mögliche Gefahr für Deutschland zu schreiben und über das Risiko der Atomkraft aufzuklären. Der Film von Regisseur Gregor Schnitzler („Was tun, wenn’s brennt?“, „Soloalbum“) nennt die Hauptfigur nicht Janna-Berta und vernachlässigt auch die ausführlich geschilderte Zwei-Klassen Gesellschaft, die nach dem Unfall entsteht, zugunsten der neu hinzugefügten, publikumswirksameren Liebesgeschichte, verliert aber dabei niemals den bedrückenden Grundton des Romans aus den Augen. Hier sind nicht irgendwelche Außerirdische aus fremden Welten die Auslöser der Katastrophe, „Die Wolke“ beschreibt aus der Sicht der jungen Hannah ein bedrückend realistisches Szenario und stellt die Frage nach Schuld und Verantwortung für jeden Einzelnen. Ohne bombastisches Effektgewitter, erweckt der Film besonders in großen Massenszenen, ein starkes Gefühl der Angst und Hilflosigkeit. Hierin lege auch der Hauptunterschied zu den Katastrophenfilmen aus Hollywood, meint Schnitzler, nicht die Katastrophe ist in seinem Film der Hauptdarsteller, sondern die Figuren: „Wir folgen ihrer Geschichte und nicht der Geschichte der Katastrophe. Das ist der große Unterschied. Mir ist das Schicksal der Hauptfiguren wichtiger, als der Effekt des Zusammenstürzens.“ Das dieses Schicksal auch glaubhaft rüber gebracht wird, ist vor allem ein Verdienst der beiden Hauptdarsteller. Franz Dinda, der vorher in „Speer & Er“ und „Autobahnraser“ erste Dreherfahrungen sammelte spielt überzeugend den zurückgezogenen, intelligenten Elmar. Aber ganz besondere Anerkennung verdient die 19-jährige Paula Kalenberg, der man nach dieser intensiven, brillanten Darstellung der Hannah, eine große Kinokarriere voraussagen darf. Ihre Figur ist auch die Identifikationsfigur, die der wohl heutzutage entpolitisierten Jugend, zu einem neuen Verantwortungsgefühl verhelfen kann. Die Liebesbeziehung mag für die Erwachsenen sehr aufgesetzt wirken, ist aber nach der Katastrophe der weitere Faktor, durch den man an den Film emotional gebunden bleibt. Schnitzer untertreibt nicht, wenn er seinen Film als ein Epos, zwischen Liebesdrama und Katastrophenfilm bezeichnet. Dass ein Film mit diesem Anspruch auch noch aus Deutschland kommt, daran müssen sich einige wahrscheinlich erst noch gewöhnen. Seiner jungen Zielgruppe, wird es höchstwahrscheinlich egal sein, ob hier und da einige wissenschaftliche Fakten nicht stimmen und die Gefahr, wie einige Kritiker monierten, verharmlost dargestellt wird. Dies ist auch das Gelungene an „Die Wolke“, er vermag es eine fast normale Teenie-Romanze mit einer wichtigen politischen Botschaft zu versehen, was in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich ist. Und er versteht es dabei auch noch kraftvolle und sensible Kinomomente zu erschaffen, die auch bei den Erwachsenen einen nachträglichen Eindruck hinterlassen.

Wissenswertes:

- Der Film musste in einigen Szenen nachsynchronisiert werden, da der E-on Konzern nachträglich verboten hatte, ein von ihnen betriebenes Kraftwerk, in der das Unglück stattfinden sollte, namentlich zu nennen.

- Auch die Deutsche Bahn erlaubte der Filmcrew nicht am Bahnhof von Bad Hersfeld, noch an einem anderen deutschen Bahnhof zu drehen. Diese Szenen wurden in Belgien aufgenommen.

Bewertung: 8 von 10

Film Nr. 17: Mord im Pfarrhaus

Mord im Pfarrhaus
(OT: Keeping Mum)
Großbritannien 2006
Regie: Niall Johnson
mit: Rowan Atkinson, Kristin Scott Thomas, Maggie Smith
Kinostart: 06. April 2006

Inhalt:

Die Familie Goodfellow lebt in dem kleinen, idyllischen Dörfchen Little Wallop. Vater Walter ist der Gemeindepfarrer und nimmt seine Aufgabe ziemlich ernst. Wie besessen arbeitet er an der perfekten Predigt, vernachlässigt aber dadurch zunehmend seine Familie - allerdings scheint er sowieso schon sehr weit entfernt von ihr zu sein. Seine gelangweilte Frau Gloria hat ein Auge auf ihren amerikanischen Golflehrer Lance geworfen, das frühreife Töchterchen Holly ist ein wenig nymphoman veranlagt und wechselt ihre Freunde scheinbar häufiger als ihre Unterwäsche und der kleine Sohnemann Petey ist ein schüchterner Angsthase, der ständig von seinen Mitschülern gequält wird. Zu allem Überfluss will der verdammte Nachbarshund auch in der Nacht nicht aufhören zu kläffen, was besonders Gloria völlig in den Wahnsinn treibt. Nach außen bewahrt die Familie noch den schönen Schein, aber nicht nur die neugierige alte Nachbarin Mrs. Parker hat längst Wind von den Ereignissen bekommen und weiß inzwischen, dass Lance kein Taxifahrer ist, der Gloria allabendlich nach Hause fährt. Gerade als der Golflehrer Gloria überredet hat, ihre Abschlagstechnik im sonnigen Mexiko zu verfeinern, kommt die neue Haushälterin Grace ins chaotische Heim der Goodfellows. Die rüstige alte Dame, die einen schweren Koffer mit sich herumschleppt, bringt sofort neues Leben in das Haus. Sie erkennt mit einem Blick die Missstände der Familie und rät erstmal Walter, ein paar Witze in seine Predigten einzubauen und ein wenig mehr Sex, würde bestimmt auch das Eheleben wieder in Schwung bringen. Auch den anderen Familienmitgliedern gibt Grace gute Ratschläge und die Goodfellows werden wieder zu einer glücklichen Familie. Überraschenderweise hört auch der Nachbarshund mit dem nächtlichen Gebell auf und sein Besitzer Mr. Brown, den man schon länger nicht mehr gesehen hat, weile in Australien, so sagt es auf jeden Fall Grace. Doch erst nachdem immer mehr nervende Mitbürger aus Little Wallop auf ungeklärte Weise verschwinden, fragen sich die Goodfellows langsam, wen sie sich mit Grace wirklich ins Haus geholt haben.

Kritik:

Wer diese Grace wirklich ist, wird dem Zuschauer dieser sehr altmodisch inszenierten, britischen Komödie bereits in der Vorgeschichte verraten. Den erfahrenen Schauspielern, allen voran die glänzende Maggie Smith, merkt man den Spaß zwar an, den sie während der Dreharbeiten hatten, er will sich aber nicht so recht auf den Zuschauer übertragen. Dies liegt vor allem an dem sehr schleppenden Drehbuch, welches sich ein wenig zu sehr bemüht schwarzen, bösen Humor zu verbreiten. Besonders die erste Hälfte ist wohl eher für ältere Semester bestimmt, die nicht mehr so leicht allen Geschehnissen folgen können. Die ganzen Hänger werden dabei durch ein paar eingestreute Witze von Rowan Atkinson und durch Patrick Swayze, der den coolen amerikanischen Macho Lance sehr leidenschaftlich und hemmungslos verkörpert, überbrückt. Die Synchronisation, der es leider nicht gelingt, einige englische Wortspiele adäquat ins Deutsche zu übersetzen, trägt ebenso zu dem Gefühl bei, dass bei „Mord im Pfarrhaus“ nicht die gewohnte Qualität britischer Komödien erreicht wird. So bleibt ein harmloser Film, dem man ebenso wie der liebenswerten Mörderin Grace, gar nichts übel nehmen kann.

Wissenswertes:

- Gedreht wurde auf der Isle Of Man

- Die fiktive Webseite mit den frommen Witzen, die Walter besucht, heißt "Giggle with God"

Bewertung: 5 von 10

Samstag, März 18, 2006

Nächste Müller 4 für 3 Aktion und Friends Superbox Günstig

Scheinbar hat die Müller 4 zu 3 Aktion eine so große Akzeptanz gefunden, dass diese nun weiter fortgeführt wird. Also 4 DVDs oder CDs aussuchen und nur 3 bezahlen! Macht dann einen Preis von etwa 6 Euro pro DVD/CD! Zwar sind diesmal nicht so tolle Angebote dabei, wie im letzten Zeitraum, aber auf jeden Fall dürfte für jeden Geschmack etwas zu finden sein!

Meine erste 4er DVD Ladung hab ich mir schon ausgesucht: "In China essen sie Hunde 1+2", "Silentium" und "Arsen und Spitzenhäubchen", darauf sind 3 verschiedene Fassungen des Klassikers mit Cary Grant enthalten!

Aktion läuft vom 20.03. - 20.05.!

Zur DVD Liste

Zur CD Liste

Und dann noch ein Schnäppchen für alle Freunde der "Friends": Die "Friends-Superbox" mit allen 10 Staffeln auf 41 DVDs gibt es ab 22.3. fast überall zum Superpreis um die 85 Euro! Ist doch ein tolles Ostergeschenk!

Donnerstag, März 16, 2006

Der böse(?) Wolf


Eigentlich wollte ein User des Gearslutz Forums nur wissen, was für ein Mikrophon der Herr auf dem Bild benutzt. Doch seine Frage wurde nicht ganz zu seiner Zufriedenheit beantwortet. Stattdessen geriet der Thread durch den kreativen Einsatz von Photoshop etwas ausser Kontrolle. Schaut Euch die bisher 9 Seiten an - es lohnt sich! Darin erfahrt ihr auch, wer der böse(?) Wolf wirklich ist!

Klick

Post Nr. 234 "Mosh Girl" gefällt mir persönlich am Besten!

Hier noch ähnliche Spielereien und Gründe, warum man sein Foto NICHT ins Internet stellen sollte:

Kleiner asiatischer Junge

Technohonks

Das echte Mosh Girl

Und die Open Air Queen!

Sonntag, März 12, 2006

Film Nr. 16: Lord Of War

Lord Of War
(OT: Lord Of War)
USA 2005
Regie: Andrew Niccol
mit: Nicolas Cage, Jared Leto, Ethan Hawke
Kinostart: 16. Februar 2006
Inhalt:

Der aus der Ukraine stammende Yuri Orlov hat keine Lust im Restaurant seines Vaters zu versauern. Little Odessa, der Stadtteil von New York, indem er zu Hause ist, wird von der russischen Mafia regiert - Morde und Vergeltungsanschläge sind dort an der Tagesordnung. Yuri begreift schnell, dass die Menschheit nicht nur essen muss, sondern auch einen ständigen Drang hat, sich gegenseitig umzubringen. Was liegt hier näher als diesen Drang zu seinem eigenen Nutzen umzumodeln, und Waffenhändler zu werden. Kleine Geschäfte für Gangmitglieder sind ihm bald zuwider, Yuri fühlt sich zu Höherem berufen. Er liefert seine Waffen direkt in die Krisenregionen der Welt. Ob Freund oder Feind - ihm ist es egal, wer sich mit seinen Waffen umbringt, solange er diese geliefert hat und sein Kontostand weiter anwächst. Als schließlich der eiserne Vorhang in der Sowjetunion fällt, ergreift Yuri seine Chance. Er ist der erste von seinen Kontrahenten, der vor den riesigen Arsenalen steht, die mit zigtausend nun unnötiger Waffen der russischen Armee gefüllt sind. Da trifft es sich natürlich nicht schlecht, wenn man einen Verwandten hat, der für all diese Waffen zuständig ist und nach etwas Schmiergeld, bereit ist, die Kalaschnikovs, Raketenwerfer, Panzer oder Kampfhubschrauber kostengünstig abzugeben. Von nun an kann Yuri niemand mehr bremsen, er beliefert nun die größten Diktatoren und Stammesführer der Welt. Erst als ein Agent von Interpol ihm nach jahrelanger Hatz auf die Schliche kommt, und Yuris Frau von den Machenschaften ihres Mannes erfährt, hängt Yuri seine Geschäfte an den Nagel. Doch so leicht wird man seine skrupellosen Kunden nicht los, denn diese sind über Yuris Ausstieg gar nicht begeistert.

Kritik:

Zu Beginn lernen wir Yuri kennen. Er trägt einen schwarzen Anzug und hat einen schwarzen Koffer in der Hand. Der Mann sieht aus, wie ein gewöhnlicher Handlungsreisender, würde er nicht in einem Meer von Patronenhülsen stehen. Yuri spricht direkt den Zuschauer an und sagt: "Jeder zwölfte Mensch auf der Welt besitzt heute eine Waffe", und er fährt fort, "die Frage ist, wie munitioniere ich die anderen elf." Dieser lakonische Tonfall, in der Yuri seine Geschichte erzählt, wird uns den ganzen Film über begleiten. Die darauffolgende toll inszenierte Eröffnungssequenz, in der wir eine Munitionspatrone von der Herstellung, über die Auslieferung, bis zum finalen Einsatz verfolgen, zeigt den gesamten Zynismus, den realen Wahnsinn, den "Lord of War" ankreiden will. Es ist schwer den Anti-Helden Yuri, trotz seiner blutigen Geschäfte, nicht zu mögen, denn der Zuschauer wird suggestiv auf seine Seite gezogen. Dieser skrupellose Händler des Todes, hegt keinen Zweifel daran, dass er keine moralischen Bedenken kennt. Wenn eine AK-47 abgefeuert wird, hört Yuri nicht die Waffe, sondern nur seine Kasse klingeln. Dazu meint er lapidar, wenn er die Waffen nicht verkaufen würde, bekäme jemand anderes das Geld. "Er hätte auch Bin Laden beliefert, doch dessen Schecks seien ständig geplatzt", solche Kommentare dominieren diese einzigartige Mischung aus Action-Film und Politsatire, die Regisseur Andrew Niccol ("Gattaca"), mit sehr großer Detailfülle und Hintergrundwissen angereichert hat. Natürlich kann man dem Film vorwerfen, er würde den Waffenhandel glorifizieren. Aber wenn am Ende der Mann von Interpol, der als Einziger noch Moral und Anstand aufrecht erhält, selbst desillusioniert die Flinte ins Korn wirft, erfährt auch das Publikum, wer die wahren Drahtzieher und Nutznießer des weltweiten Waffenschmuggels sind. Und dagegen ist selbst Yuri Orlov ein kleiner Fisch!

Wissenswertes:

- Kein US-Studio war bereit, den Film zu finanzieren. Ausländische Investoren stellten das Geld zur Verfügung.

- Die Filmmacher arbeiteten mit echten Waffenhändlern zusammen. Die echten AK-47 Gewehre zu beschaffen, war billiger, als wenn man Attrappen hätte herstellen müssen. Die Panzer waren ebenfalls echt und gehörten einem Tschechischen Waffenhändler, der die Filmcrew anhielt, schneller zu arbeiten, da sie für den Weitertransport nach Lybien bestimmt waren.

Bewertung: 8 von 10

Donnerstag, März 09, 2006

Die Simpsons werden lebendig!


Die Macher der Simpsons haben sich für die Promotion der 17. Staffel, die demnächst in UK startet, etwas ganz besonderes einfallen lassen. Sie haben die bekannte Titel-Sequenz mit echten Schauspielern nachgestellt. Also, seht selbst, wie Homer, Marge, Bart, Lisa und Maggie im realen Leben aussehen würden - natürlich nicht ganz so gelb!

Hier gehts zum Video!

Montag, März 06, 2006

And The Oscar Goes To...


Die wichtigsten Oscars wurden nicht wie im letzten Jahr nur an einen Film vergeben, sondern diesmal an die Vielzahl großartiger Filme gerecht aufgeteilt. Gewinner des Abends wurde "L.A. Crash", der "Brokeback Mountain" den begehrten "Bester Film" Award wegschnappte. Beide Filme erhielten, sowie ebenfalls "Die Geisha" und "King Kong", 3 Oscars. Die Schauspieloscars gingen an Philip Seymour Hoffmann, Reese Witherspoon, George Clooney und Rachel Weisz.

Zum 78. Mal wurden heute nacht in Los Angeles die Oscars verliehen. Hollywood feierte sich mal wieder erfolgreich selbst, konnte dabei aber wie sonst selten auf ein Jahr mit anspruchsvollen Filmen mit menschlichen und politisch relevanten Themen zurückblicken. Das Schöne für uns in Deutschland ist, dass ein Großteil dieser Filme gerade jetzt erst - natürlich durch die Verleihung mit einer Extraportion Werbung unterstützt - in die Kinos kommen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich bis ich heute nacht nicht wußte, wer der diesjährige Moderator ist. Jon Stewart, bekannt in den USA durch seine etwas andere Nachrichtensendung "The Daily Show", war mit seinem trockenem Humor ein Highlight der Show. Er geniesst wohl in den Staaten einen ähnlichen Beliebtheitsgrad, wie bei uns etwa Harald Schmidt. Sonst begann die Sendung auch sehr gut, besonders aufgrund der Comedians, die die ersten Statuen verliehen. Ben Stiller zeigte dabei eindrucksvoll, wie ein Green Suite funktioniert - oder auch nicht und Will Farell mit Steve Carrell brachten mit ihrem Make-Up Auftritt ein wenig zuviel Farbe ins Spiel. George Clooney, erster Gewinner des Abends, freute sich, dass auf seinem Grabstein nun neben seiner Auszeichnung zum Sexiesten Man Alive von 1997, er auch einen Oscar Gewinn eingravieren lassen kann. Danach verflachte alles ein wenig, besonders Russel Crowe murmelte seinen Text als Presenter völlig nüchtern (?) herunter. Regie-Legende Robert Altman ("MASH", "Nashville", "Short Cuts", "Gosford Park") erhielt den Honory Academy Award und sprach über die alten Zeiten. Er bekräftigte dabei, dass er bis heute nur die Filme dreht, deren Stoffe ihn auch wirklich interessieren. Seine Arbeiten passten dabei auch wieder zu den nominierten Filmen. Ansonsten blieb der Abend allerdings recht emotionslos, keine Heulanfälle oder sonstige Ausfälle dieses Jahr. The same procedure as every year...es hat wie immer Spaß gemacht, sich die Nacht um die Ohren zu schlagen.

Die Gewinner nach Awardsanzahl geordnet:

3 Oscars - "L.A. Crash" (Kinostart: 4. August 2005 - auf DVD erhältlich):

Bester Film, Bestes Originaldrehbuch, Bester Filmschnitt

3 Oscars - "Brokeback Mountain" (Kinostart: 9. März):

Beste Regie – Ang Lee, Bestes adaptiertes Drehbuch, Bester Score

3 Oscars - "Die Geisha" (Kinostart: 19. Januar):

Beste Art Direction, Bestes Kostüm Design, Beste Kamera

3 Oscars - "King Kong" (Kinostart: 15. Dezember 2005):

Bestes Sound Mixing, Bester Tonschnitt, Beste Visuelle Effekte

1 Oscar – "Capote" (Kinostart: 2. März):

Bester Hauptdarsteller – Philip Seymour Hoffmann

1 Oscar - "Walk The Line" (Kinostart: 2. Februar 2006):

Beste Hauptdarstellerin – Reese Witherspoon

1 Oscar - "Syriana" (Kinostart: 23. Februar):

Bester Nebendarsteller – George Clooney

1 Oscar - "Der ewige Gärtner" (Kinostart: 12. Januar):

Beste Nebendarstellerin – Rachel Weisz

1 Oscar - "Hustle & Flow" (Kinostart: 17. November 2005):

Bester Filmsong

1 Oscar - "Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen" (Kinostart: 13. Oktober 2005 - auf DVD erhältlich):

Bester animierter Film

1 Oscar – “Die Chroniken von Narnia” (Kinostart: 8. Dezenber 2005):

Bestes Make Up

Sonstige Awards:

Bester fremdsprachiger Film: „Tsotsi“ (Südafrika) (Kinostart: 4. Mai)

Documentary Live Action: „Die Reise der Pinguine“ (Kinostart: 13. Oktober)

Documentary Short: „A Note Of Triumph: The Golden Age Of Norman Corwin“

Short Film Animated: “The Moon and the Son”

Short Film Live Action: “Six Shooter”

Zu meiner Oscar Prognose: 3 von 7 richtig getippt - naja keine tolle Ausbeute! Und jetzt wird sich wieder aufs Ohr gehauen! Guten Morgen an Euch und nochmal Gute Nacht an mich!

Sonntag, März 05, 2006

Oscar Prognose


Jetzt wird noch eine Folge der US-Serie "Masters of Horror" geschaut - Episode 9 "Fair Haired Child" von William Malone - und dann geht es ab ins Bett. Denn der Wecker rasselt um 2.15 Uhr und dann wird, wie eigentlich jedes Jahr, ein Pott Kaffee aufgesetzt und live die Oscar Verleihung auf PRO 7 angeschaut!

In Anlehnung an die heutige FAZ-Sonntagsausgabe gebe ich hiermit meine Oscar Prognose für die wichtigsten Kategorien ab. Meiner Meinung nach, wird es nur in zwei Kategorien - bei den Hauptdarstellerinnen und den Nebendarstellerinnen, wirklich spannend werden. Aber die Akademie ist ja auch bekannt dafür, manchmal nicht ganz nachvollziehbare Entscheidungen zu treffen.

Also hier meine Prognosen:

Bester Film: "Brokeback Mountain"

Bester fremdsprachiger Film: "Paradise Now"

Bester Hauptdarsteller: Philip Seymour Hoffman für "Capote"

Beste Hauptdarstellerin: Reese Witherspoon für "Walk The Line"

Bester Nebendarsteller: Jake Gyllenhaal für "Brokeback Mountain"

Beste Nebendarstellerin: Catherine Keener für "Capote"

Beste Regie: Ang Lee für "Brokeback Mountain"

Ich bin gespannt, inwieweit ich richtig liegen werde und freue mich auf eine rauschende Oscar Nacht! In diesem Sinne "Good Night, and Good Luck"!