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Mittwoch, Januar 11, 2006

Film Nr. 3: Walk The Line (OV - Englisch)

Walk The Line
(OT: Walk The Line)
USA 2005
Regie: James Mangold
mit: Joaquin Phoenix, Reese Witherspoon, Robert Patrick

Inhalt:

Die Biographie "Walk the Line" schildert das Leben von Country-Legende Johnny Cash (1932 - 2003). Er fängt dabei seine Kindheit ein, zeigt seine ersten musikalischen Erfolge und den Aufstieg zum viel umjubelten Star, der zusammen mit Jerry Lee Lewis und Elvis Presley auftrat. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere kommt es zum Absturz, der auf seine Drogensucht zurückzuführen ist. "Walk the Line" endet schließlich mit Cashs viel umjubelten Comeback, dem Konzert im Gefängnis von Folsom im Jahr 1968. Johnny Cash musste früh den Verlust seines älteren Bruders verkraften, der bei einem Unfall mit einer elektrischen Säge ums Leben kam. Sein Vater machte zeit seines Lebens Johnny für den Tod verantwortlich. Die Beziehung zu seinem Vater und die Liebe zu seiner späteren zweiten Frau, June Carter Cash, bilden die Grundpfeiler des Films.

Kritik:

Vielleicht liegt es daran, dass ich den Film nur in der Originalversion gesehen habe, aber das Leben von Johnny Cash hat bei mir persönlich nicht so einen bleibenden Eindruck hinterlassen, wie das ähnlich gelagerte Biotopic über "Ray" Charles (Regie: Taylor Hackford, 2004). Beide haben den Tod des Bruders in Kindertagen zu verkraften, ihre Berühmtheit führt dazu, dass sie ihre Ehefrauen mit Groupies betrügen, sie müssen ihrer Drogensucht Tribut zollen und schaffen schließlich ein Comeback. Beide Karrieren ähneln sich sehr deutlich und Mangolds Film fällt im Vergleich zu "Ray" etwas ab - auch weil er bestimmten Momenten, wie der Entziehungskur von Johnny Cash nur wenige Einstellungen widmet und man so den Kontakt zu seiner Person etwas verliert. Es hat irgendwie den Anschein, als ob Cash sich kurz hinlegt, etwas halluziniert und Schmerzen hat, aber kurz darauf fit und munter wieder aufwacht. Immer wenn Mangold wieder zu den obengenannten Grundpfeilern zurückgekehrt, dem ständigen Versuch von Johnny um die Anerkennung und den Stolz des Vaters, aber besonders in den stimmungsvollen Liveauftritten und den zunächst wirkungslosen Liebeswerben von Johnny um June, enfaltet der Film seine ganze Kraft. Joaquin Phoenix verkörpert dabei perfekt den "Man in Black". Die Chemie zwischen Phoenix und der wunderbaren Reese Witherspoon, der ich für diese Rolle den Oscar sofort geben würde, ist hervorragend und zeigt, durch welche Höhen und Tiefen das Paar gehen musste, bis sie schließlich 1968 heirateten. Wenn "Walk the Line" vor "Ray" veröffentlicht worden wäre, so hätte vielleicht die Johnny Cash Bio die Nase vorn gehabt. So ist Ray Charles klar Sieger nach Punkten. Aber beide Leben zeigen, dass sich wahre Meister ihres Fachs durch ein paar Drogenexzesse nicht so leicht aus der Bahn werfen lassen und dass sie durch ihre Musik zurecht zu Legenden geworden sind. So haben beide Filme ihre Daseinsberechtigung. Deutscher Kinostart ist der 2. Februar.

Wissenswertes:

- June Carter Cash schrieb die Zeilen für einen der größten Hits von Johnny Cash: "Ring of Fire"

- Es heißt, dass beide Hauptdarsteller persönlich von Johnny Cash und June Carter Cash (die noch vor den Dreharbeiten verstarb) ausgewählt wurden, ihre Leben zu verkörpern. Joaquin Phoenix brachte die enge Beziehung zu Johnny Cash einen Besuch in einer Alkoholenziehungsklinik ein. Angeblich hatte Cash Phoenix ermuntert zu trinken, um besser in seine Rolle schlüpfen zu können. Inzwischen ist Phoenix aber wieder trocken.

- Joaquin Phoenix und Reese Witherspoon haben ihre Songs im Film selbst, ohne Playback gesungen. Beide erhielten einen sechs-monatigen Gesangsunterricht, Phoenix lernte Gitarre spielen und Witherspoon die Auto-Harfe.

Bewertung: 7 von 10