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Mittwoch, Januar 11, 2006

Film Nr. 4: Vidocq

Vidocq
(OT: Vidocq)
Frankreich 2001
Regie: Pitof
mit: Gérard Depardieu, Guillaume Canet, Inés Sastre

Inhalt:

Im Paris des frühen 19. Jahrhunderts sorgt "der Alchemist", ein Phantom, das mit einer Spiegelmaske und einem Umhang bekleidet ist, für Angst und Schrecken. Der berühmte Detektiv Vidocq kann nach monatelanger Verfolgung den Mörder und Attentäter schließlich stellen. Doch das Duell verliert Vidocq gegen seinen ihm überlegenen Gegner und am nächsten Tag steht es auch schon in der Zeitung: Vidocq spurlos verschwunden. Sein Biograph, der junge Etienne Boisset, will mit Hilfe des Asisstenten von Vidocq dem Phantom auf die Schliche kommen. Auf ihrer Recherche merken sie bald, dass sich die Spuren des Täters bis in die höchsten Kreise der Pariser Oberschicht verfolgen lassen und dass die bizarren Morde etwas mit dem Geheimnis der ewigen Jugend zu tun haben. Wer steckt wohl hinter der Maske?

Kritik:

"Vidocq" ist wieder einmal ein typisches Beispiel für das neumodische französische Kino. Wie schon in "Pakt der Wölfe", den beiden "Purpurnen Flüsse" Teilen oder "Das Imperium der Wölfe" steht hier der Stil über dem Inhalt. Famose Ausstattung und tolle Kostüme werden verbunden mit einer pseudo-coolen Optik und ach so brutalen in Szene gesetzten Morden, um eine möglichst düstere Atmosphäre zu schaffen. Das Effektfeuerwerk verschleiert dabei die mehr als löcherige Story und der End-Twist ist doch mehr als lächerlich. Wäre Gérard Depardieu nicht zur Verfügung gestanden, hätte bestimmt Jean Reno seinen Part übernommen.

Wissenswertes:

- "Vidocq" war der erste Spielfilm, noch vor "Star Wars - Episode II", der komplett digital mit einer HD-Kamera (1080 p/24 fms) gedreht wurde.

- Eugène François Vidocq (1775 - 1857) gab es tatsächlich. Allerdings war er zunächst selbst ein Verbrecher und häufig im Gefängnis, bevor er der Polizei seine Dienste und Wissen anbot, und so die Seiten wechselte. Er arbeitete zunächst als Spitzel der Polizei bevor er als einer der ersten Kriminalisten verschiedene Techniken anwandte, die noch heute bestand haben: Fingerabdruckdateien, die genaue Analyse des Tatorts und die Anwendung der Ballistik.

- Regisseur Pitof (sein richtiger Name ist Jean-Christophe Comar, den Spitznamen hat er schon seit Kindertagen) arbeitete zunächst als Produzent von visuellen Effekten hauptsächlich an Filmen von Jean-Pierre Jeunet, wie "Alien 4" (1997), "Die Stadt der verlorenen Kinder" (1995) oder "Delicatessen" (1991), bevor er mit "Vidocq" seine erste Regiearbeit übernahm. Für seinen ersten Ausflug nach Hollywood erhielt er die "Goldene Himbeere" - der Film war der peinliche "Catwoman" (2004).

Bewertung: 4 von 10