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Montag, Januar 30, 2006

Film Nr. 12: Die Fliege

Die Fliege
(OT: The Fly)
USA 1958
Regie: Kurt Neumann
mit: Vincent Price, David Hedison, Patricia Owens

Inhalt:

Ein Nachtwächter wird Zeuge eines grausamen Mordes. In der Fabrik der Brüder Delombre beobachtet er, wie Helene Delombre ihren Ehemann André in einer Industriepresse zerquetscht. Inspektor Charas und der herbeieilende Bruder des Opfers, Francois, können sich die Tat nur durch Geisteskrankheit erklären, denn Helene erzählt ihnen eine unglaubliche Geschichte. Wissenschaftler André hatte gerade an einem neuen Apparat gearbeitet, der Materie über Distanzen transportieren kann. Zuerst transformierte er einen Aschenbecher, dann die Hauskatze (was allerdings schief ging) und einige Versuche später verübte er einen folgenreichen Selbstversuch. Während des Umwandelprozesses hatte sich unbemerkt von André, eine Stubenfliege in der Transportkammer niedergelassen. Dies führte dazu, dass Körperteile des Wissenschaftlers sich mit Teilen der Fliege vermischten. André musste fortan mit einem Kopf und dem Arm einer Fliege leben. Helene versorgte ihn, doch trotz zahlreicher weitere Experimente, konnte André die Verwandlung nicht rückgängig machen. Schließlich überredet André seine Frau, ihn mit der Presse umzubringen, um ihn von seinem Leid zu erlösen. Doch die Polizei hält die Geschichte für Humbug, bis der kleine Sohn Phillipe, eine seltsame Fliege, mit einem weissen Kopf und einem weißen Bein, herumsurren sieht. Diese Fliege ist der einzige Beweis dafür, dass Helene die Wahrheit spricht.

Kritik:

Dieser Klassiker des Horror-Sci-Fi Genres ist ein typischer Vertreter seiner Zeit. In den 1950er Jahren wurden zahlreiche Insekten-und Tiermonsterfilme gedreht, die die damalige Angst vor dem Fortschritt der Technik und deren mögliche Folgen thematisierten. Doch im Gegensatz zu den anderen Varianten, werden die Spezialeffekte in "Die Fliege" sehr sparsam und gezielt eingesetzt. Das Verschwinden der Katze, deren klägliches Miauen durch die Gänge des Labors hallen oder das ständige Surren der Fliege, sind ebenso gruselig, wie der erste Schock, als der Kopf der menschlichen Fliege enthüllt wird. Horrorikone Vincent Price spielt diesmal nicht den verrückten Wissenschaftler und hält sich als besorgter Schwager, der eigentlich in Helene verliebt ist, dezent zurück. Die Rolle von Helene, die von Patricia Owens dargestellt wird, wirkt für heutige Verhältnisse doch sehr naiv, da sie die typische Doris Day-like treusorgende Ehefrau der 1950er Jahre verkörpert, die alles für ihren Ehemann tun würde. Die geniale Endsequenz ("Hilf mir!", "Hilf mir!") lässt mir noch heute, wie schon bei der ersten Sichtung des Filmes, vor etwa gefühlten 15 Jahren, immer noch einen Schauer über den Rücken laufen.

Wissenswertes:

- "Die Fliege" war 1958 ein großer Box-Office Erfolg für Fox. Es folgten zwei Fortsetzungen, "Die Rückkehr der Fliege" (Regie: Edward Bernds, 1959) und "Der Fluch der Fliege" (Regie: Don Sharp, 1965). Dem bizarren Remake von David Cronenberg aus dem Jahre 1986, folgte 1989 ebenfalls ein zweiter Teil.

- Die ursprüngliche Kurzgeschichte von George Langelaan wurde im Playboy 1957 veröffentlicht. Das Drehbuch verfasste James Clavell, der heute besonders aufgrund seiner Asien Romane, wie "Shogun" bekannt ist.

- David Hedison, der André Delombre darstellt, spielte die Rolle des Felix Leitner in "James Bond - Leben und Sterben lassen" (Regie: Guy Hamilton, 1973)

Bewertung: 8 von 10