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Sonntag, Februar 26, 2006

Film Nr. 15: Syriana

Syriana
(OT: Syriana)
USA 2005
Regie: Steve Gaghan
mit: Matt Damon, George Clooney, Chris Cooper
Kinostart: 23. Februar 2006

Inhalt:

Geld regiert die Welt und womit lässt sich besser Geld verdienen als mit Öl - dem schwarzen Gold. Kein Wunder also, dass in diesem globalen Business nur derjenige an der Macht bleibt, der korrumpiert und die meisten Intrigen spinnt. Doch der junge reformwillige Prinz Nasir möchte andere Wege gehen. Er will die skrupellosen Geschäftsbeziehungen mit dem texanischen Ölgiganten Connex endlich auflösen und sein Öl lieber an die chinesischen Höchstbieter verkaufen. Der altgediente CIA-Agent Bob Barnes bekommt eine Beförderung versprochen, wenn er einen letzten Auftrag erledigt: Er soll Prinz Nasir ermorden. Doch zu spät bemerkt Barnes die wahren Hintergründe seines Auftrags. Im Glauben mit seiner jahrelangen Tätigkeit im Nahen Osten die Sicherheit seiner Heimat gewährleistet zu haben, hinterfragt er nun die wahren Motive seiner früheren Aufträge. Der aufstrebende Energie-Analyst Bryan Woodman soll bei einer Konferenz Prinz Nassir die Vorzüge seiner Firma präsentieren. Als auf der darauffolgenden Feier, auf dem auch Woodmans Frau und seine zwei Kinder eingeladen sind, sein ältester Sohn bei einem tragischem Unfall zu Tode kommt, bietet ihm Prinz Nassir als Wiedergutmachung eine Stelle als persönlicher Berater an. Sehr zum Mißfallen seiner Frau, nimmt Woodman den Job an.

Kritik:

Dies sind nur drei der zahlreichen Handlungsstränge der hochkomplexen Story von "Syriana", die sich alle nur schwer kurz und prägnant zusammenfassen lassen. Keine Frage, dass der Korruptionsthriller um die Machenschaften der Ölindustrie ein hochbrisantes, interessantes und aktuelles Thema anspricht. Doch das überambitionierte Werk des Drehbuchschreibers von "Traffic" zerfällt in zu viele Einzelepisoden, durch die es dem Zuschauer unmöglich gemacht wird, der Handlung auch nur annähernd zu folgen. Ständig werden neue Personen eingeführt, deren Motive und Handlungen sowie deren Verbindungen im Unklaren bleiben. Dazu kommen auch noch die permanenten Schauplatzwechsel. Eben ist man noch in Washington, kurze Zeit später in Genf, dann am Persischen Golf und so weiter. Nach spätestens 20 Minuten ist man so verwirrt, dass man einfach das Interesse am Film verliert. "Traffic", der ja im Grunde das gleiche Thema nur mit Drogenhandel erzählte, liess sich die Zeit, um Charaktere zu erschaffen, mit denen der Zuschauer auch mitfühlen konnte. Auch "Syriana" übernimmt dessen halb-dokumentarischen Stil, aber trotz einiger dramatischer Momente, bleibt der Zuschauer seltsam unberührt von den Ereignissen. So scheitert "Syriana" letztlich an seinen eigenen Bemühungen den Zuschauer über die Mißstände dieser Welt aufzuklären und auch für Nicht-Wirtschaftsexperten die komplexen Verstrickungen der Öl-Industrie, näher zu erläutern.

Wissenswertes:

- Der Titel "Syriana" bezieht sich auf die Vision republikanischer Politberater, aus den ölreichen Ländern Syrien, Iran und Irak einen von den USA kontrollierten Staat zu schmieden.

- Der Film basiert auf den Aufzeichnungen des ehemaligen CIA-Agenten Robert Baer. Sein Buch heißt "See No Evil: The True Story of a Ground Soldier in the CIA's War on Terrorism"

- George Clooney nahm für seine Rolle 35 Pfund zu. Das Gewicht, ein Vollbart und eine fünfminütige Foltersequenz haben ihm einen Golden Globe und eine Oscarnominierung als bester Nebendarsteller eingebracht.

Bewertung: 4 von 10