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Montag, März 20, 2006

Film Nr. 17: Mord im Pfarrhaus

Mord im Pfarrhaus
(OT: Keeping Mum)
Großbritannien 2006
Regie: Niall Johnson
mit: Rowan Atkinson, Kristin Scott Thomas, Maggie Smith
Kinostart: 06. April 2006

Inhalt:

Die Familie Goodfellow lebt in dem kleinen, idyllischen Dörfchen Little Wallop. Vater Walter ist der Gemeindepfarrer und nimmt seine Aufgabe ziemlich ernst. Wie besessen arbeitet er an der perfekten Predigt, vernachlässigt aber dadurch zunehmend seine Familie - allerdings scheint er sowieso schon sehr weit entfernt von ihr zu sein. Seine gelangweilte Frau Gloria hat ein Auge auf ihren amerikanischen Golflehrer Lance geworfen, das frühreife Töchterchen Holly ist ein wenig nymphoman veranlagt und wechselt ihre Freunde scheinbar häufiger als ihre Unterwäsche und der kleine Sohnemann Petey ist ein schüchterner Angsthase, der ständig von seinen Mitschülern gequält wird. Zu allem Überfluss will der verdammte Nachbarshund auch in der Nacht nicht aufhören zu kläffen, was besonders Gloria völlig in den Wahnsinn treibt. Nach außen bewahrt die Familie noch den schönen Schein, aber nicht nur die neugierige alte Nachbarin Mrs. Parker hat längst Wind von den Ereignissen bekommen und weiß inzwischen, dass Lance kein Taxifahrer ist, der Gloria allabendlich nach Hause fährt. Gerade als der Golflehrer Gloria überredet hat, ihre Abschlagstechnik im sonnigen Mexiko zu verfeinern, kommt die neue Haushälterin Grace ins chaotische Heim der Goodfellows. Die rüstige alte Dame, die einen schweren Koffer mit sich herumschleppt, bringt sofort neues Leben in das Haus. Sie erkennt mit einem Blick die Missstände der Familie und rät erstmal Walter, ein paar Witze in seine Predigten einzubauen und ein wenig mehr Sex, würde bestimmt auch das Eheleben wieder in Schwung bringen. Auch den anderen Familienmitgliedern gibt Grace gute Ratschläge und die Goodfellows werden wieder zu einer glücklichen Familie. Überraschenderweise hört auch der Nachbarshund mit dem nächtlichen Gebell auf und sein Besitzer Mr. Brown, den man schon länger nicht mehr gesehen hat, weile in Australien, so sagt es auf jeden Fall Grace. Doch erst nachdem immer mehr nervende Mitbürger aus Little Wallop auf ungeklärte Weise verschwinden, fragen sich die Goodfellows langsam, wen sie sich mit Grace wirklich ins Haus geholt haben.

Kritik:

Wer diese Grace wirklich ist, wird dem Zuschauer dieser sehr altmodisch inszenierten, britischen Komödie bereits in der Vorgeschichte verraten. Den erfahrenen Schauspielern, allen voran die glänzende Maggie Smith, merkt man den Spaß zwar an, den sie während der Dreharbeiten hatten, er will sich aber nicht so recht auf den Zuschauer übertragen. Dies liegt vor allem an dem sehr schleppenden Drehbuch, welches sich ein wenig zu sehr bemüht schwarzen, bösen Humor zu verbreiten. Besonders die erste Hälfte ist wohl eher für ältere Semester bestimmt, die nicht mehr so leicht allen Geschehnissen folgen können. Die ganzen Hänger werden dabei durch ein paar eingestreute Witze von Rowan Atkinson und durch Patrick Swayze, der den coolen amerikanischen Macho Lance sehr leidenschaftlich und hemmungslos verkörpert, überbrückt. Die Synchronisation, der es leider nicht gelingt, einige englische Wortspiele adäquat ins Deutsche zu übersetzen, trägt ebenso zu dem Gefühl bei, dass bei „Mord im Pfarrhaus“ nicht die gewohnte Qualität britischer Komödien erreicht wird. So bleibt ein harmloser Film, dem man ebenso wie der liebenswerten Mörderin Grace, gar nichts übel nehmen kann.

Wissenswertes:

- Gedreht wurde auf der Isle Of Man

- Die fiktive Webseite mit den frommen Witzen, die Walter besucht, heißt "Giggle with God"

Bewertung: 5 von 10